INTERAKTIONELLE PSYCHOTHERAPIE
Die psychoanalytisch-interaktionelle Therapie wurde ursprünglich von Heigl-Evers und Heigl konzipiert. Sie hilft vor allem Patienten mit entwicklungsbedingten, strukturellen Ich-Störungen. Diese Modifikation psychotherapeutischen Vorgehens resultiert daraus, das Therapieverfahren entsprechend der Grundstruktur des Betroffenen zu adaptieren. Im Vordergrund der fokusierten Arbeit stehen das Affektsystem (insbesondere dessen niedrige Toleranz für Kränkungen, Demütigungen, Entwertungen, Enttäuschungen und Verlust) und die interaktionelle Auswirkung solcher Übertragungen auf die Konstellierung einfacher psychosozialer Konflikte.
Wesentliche Interventionstechniken sind das therapeutische Prinzip der direkten Antwort, wodurch Dialogbrüche verhindert werden, die Hilfs-Ich-Funktion und die Arbeit an der Regulierbarkeit von Affekten (Steuerung des bewussten und unbewussten Denkens und Handelns, die Regulation von Interaktionen und darüber hinaus des sozialen Zusammenlebens, die Selbstwahrnehmung und Selbsteinschätzung). Diese modifizierte Therapietechnik wird im einzeltherapeutischen ebenso wie im gruppentherapeutischen Setting angewandt.